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1335. Juni 10. Liegnitz (dat. Legnicz).

IIII ydus Junii.

Bolezlaus, Herzog v. Schlesien u. H. v. Liegnitz, bek., daß vor ihm sein getreuer Ritter Otto, gen. v. Kuschburg, zu freiem Erbrecht verkauft u. aufgelassen hat seinem (d. Herzogs) Getreuen Hermann Buch die Erbvogtei in s. (d. Hzgs) Stadt Lubyn (Lüben) mit allen Nutzungen, Einkünften n. Zugehörungen, ferner die Mühle vor der Stadt L., gen. die Voigtsmühle, mit 6 Rädern, nämlich mit 3 Getreiderädern u. je 1 Slyfrat, Walcrat u. Lorat, welche letztere 3 Räder die andern zur Stadt gehörigen Mühlen nicht führen dürfen; ferner die Gärten um den Mühlgraben, den Fischteich jenseits der Mühle, den dritten Gerichtspfennig; ferner 26 dazugehörige Schuhbänke, deren jede jährlich 1 Vierdung Heller Zins zahlt, 28 Fleischbänke, jede zu 1 Gr. jährl. Zins, 25 Brotbänke je zu 1 Gr. jährl. Zins u. noch dazu 1 Brotbank, die für den Haushalt des Vogtes backen u. 16 Skot Heller zahlen muß, ferner einen Garten nach dem Hospitale zu, der 1/2 Vierdung zahlt; außerdem noch von jedem Handwerker (quilibet mechanicus seu operarius) der Stadt L. 1/2 Vierdung Innungsgeld (de suo quolibet opere suum ad inquirendum usum artis sue, quod vulgariter dicitur innunge).

Z.: Ritter Gawin Abstacz, Heinr. Landiscrona, Joh. Rymberg, Joh. Schirmer, Luther v. Schellindorf, Peczco Glubos (Glaubitz) u. Gerlach hzgl. Hofnotar u. Ausf. dieses.


Bresl. Staatsarch. Rep. 132a Urk. Stadt Lüben Nr. 7. Orig. Perg. mit dem bekannten großen Reitersiegel nebst Adlerrücksiegel des Ausst. an grünroter Schnur.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 29, 1923; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1334 - 1337. Herausgegeben von K. Wutke.